Sonntag für Sonntag wird in unseren Gottesdiensten das sogenannte „apostolische Glaubensbekenntnis“ gesprochen. Mancher macht sich keine großen Gedanken darüber – es gehört eben zum üblichen Gottesdienstablauf. Andere stören sich an diesem alten Text: Zum einen weil sie manche Formulierungen als überholt oder anstößig empfinden, zum anderen weil ihnen wichtige Teile ihres Glaubens im traditionellen Glaubensbekenntnis fehlen.
In Lamstedt hat sich seit mehr als einem Jahr immer wieder eine Gruppe von Gemeindegliedern getroffen, die sich damit nicht abfinden wollen. Sie haben „Lamstedter Glaubenssätze“ verfasst, die das apostolische Glaubensbekenntnis interpretieren und ergänzen sollen.
In drei Gottesdiensten hat die Gruppe ihre Auffassungen und Ergebnisse vorgestellt. Dies wird den einen oder anderen Hörer vielleicht zu eigenen Gedanken darüber anregen, was er eigentlich wirklich glaubt. Und es wird womöglich das Gespräch untereinander anstoßen. Dazu soll auch die Darstellung dieser „Lamstedter Glaubenssätze“ hier auf unserer Homepage beitragen.
Ich glaube an den einen Gott, der die Erde und das Weltall geschaffen hat. Seine Schöpfung, alles Werden und Vergehen geschieht zu allen Zeiten von Ewigkeit zu Ewigkeit. Ich glaube an Gottes Liebe zu uns zu seiner gesamten Schöpfung. Gott hat uns die zehn Gebote gegeben, damit ein geordnetes Leben zwischen den Menschen möglich ist. Jeder Mensch darf seine Gottesvorstellung haben. Christus, der Mittler zwischen Gott und uns Menschen nennt Gott in grenzenlosem Vertrauen „Vater“.
Ich bekenne mich zum Vorbild „Jesu“. Sein Gebot der Liebe gibt uns Lebenshilfe und ermutigt uns, Verantwortung für unsere Mitmenschen zu übernehmen mit Respekt und Nächstenliebe.
Ich glaube an den heiligen Geist - Gottes Kraft, die an uns, in uns und durch uns wirken kann. Seine Kraft verbindet uns zu kirchlicher Gemeinschaft, einer Gemeinschaft der mit Gott Verbundenen, einer Gemeinschaft der „Heiligen“. Gottes Geist lässt uns Vergebung erhoffen und befähigt uns, vergeben zu können. Der heilige Geist gibt uns die Hoffnung auf ein neues Sein – jenseits des Todes – bei Gott.
Ich glaube, dass im Christentum niemand hoffnungslos sein muss. Ich glaube, dass ich im Gebet eine persönlich Beziehung zu Gott aufbauen kann. Ich glaube, dass ich im Segen – im gesegnet werden – Gottes Kraft spüren kann. Ich glaube, dass die Sakramente gesegnete Aufträge an uns sind. Ich vertraue darauf, in der Not Trost und Kraft im Christentum zu finden und Traurigkeit zu überwinden. Ich glaube an die Vergebung meiner Sünden und die Ermutigung zu stetem Neubeginn.
Gerne bekommen wir auch Rückmeldungen zu unseren Sätzen. Kontaktperson hierfür ist Pastor Peter Seydell.